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Bright Deutsch : Gegenwart und Vergangenheit

Gegenwart (Präsens) und Vergangenheit (Präteritum / Perfekt)

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Präsens (Gegenwart):

Das Präsens ist die Zeitform, die im Deutschen am meisten verwendet wird. Sie wird hauptsächlich dazu benutzt, um etwas über die Gegenwart und Zukunft zu sagen.

  • Fakt oder Zustand in der Gegenwart
    • Das ist ein Ball.
  • Eine in der Gegenwart einmal, mehrfach oder nie stattfindende Handlung
    • Einmal am Tag geht er in den Park.
  • Eine Handlung, die angibt, wie lange etwas bereits stattfindet
    • Er geht schon seit drei Jahren in die Schule.
  • Eine zukünftige Handlung, die in der Gegenwart bereits feststeht oder ausgemacht ist
    • Nächste Woche hat Robert eine Klausur.

Bildung des Präsens:

Zur Bildung des Präsens werden die Infinitivendungen “en” entfernt und die folgenden Endungen eingefügt:

Person Endung Beispiel
1. Person Singular (ich) -e ich lerne
2. Person Singular (du) -st du lernst
3. Person Singular (er/sie/es/man) -t er lernt
1. Person Plural (wir) -en wir lernen
2. Person Plural (ihr) -t ihr lernt
3. Person Plural/Höflichkeitsform (sie/Sie) -en sie lernen

Die Verben sein und haben sind unregelmäßig:

Person sein haben
1. Person Singular (ich) ich bin ich habe
2. Person Singular (du) du bist du hast
3. Person Singular (er/sie/es/man) er ist er hat
1. Person Plural (wir) wir sind wir haben
2. Person Plural (ihr) ihr seid ihr habt
3. Person Plural/Höflichkeitsform (sie/Sie) sie sind sie haben

Sonderregelungen bei der Bildung:

  • Lautet die Endung des Wortstamms “d/t”, so steht ein “e” bei Endungen auf “st” und “t” vor der Endung. Eine Ausnahme gilt bei einem Vokalwechsel – in diesem Fall fällt bei einer Wortstammendung auf “t” in der 3. Pers. Sing. auch das Endungs-“t” weg.
    • Ernten – du erntest, er erntet, ihr erntet
    • Aber: laden – du lädst, er lädt, ihr ladet (Vokalwechsel von “a” zu “ä”)
  • Lautet die Endung des Wortstamms “s/ß/x/z”, so entfällt das Endungs-”s” in der 2. Pers. Sing.
    • raunzen – du raunzt (nicht: raunzst)
  • Lautet die Endung des Wortstamms “ie”, so entfällt das Endungs-”e”.
    • knien – ich knie, wir knien, sie knien (nicht: kniee, knieen)
  • In manchen Fällen kann sich auch der Wortstamm ändern (bei starken Verben)
    • geben – ich gebe, du gibst, er gibt, wir geben, ihr gebt, sie geben
  • Endet ein Infinitiv auf “ern/eln”, so entfällt das Endungs”e”. Endet der Infinitiv auf “eln”, so kann in der 1. Pers. Sing. zudem das “e” vor dem Wortstamm weggelassen werden.
    • straucheln – ich strauch(e)le, wir straucheln, sie straucheln
    • lauern – ich lauere, wir lauern, sie lauern

Vergangenheit (Präteritum und Perfekt):

Das Präteritum und das Perfekt beschreiben beide den gleichen Zeitraum in der Vergangenheit. Der Unterschied zwischen den beiden Zeitformen ist eher stilistisch bzw. Regional.

Präteritum:

Durch das Präteritum werden in der Vergangenheit liegende Fakten und Handlungen ausgedrückt. Es wird bei Erzählungen sowie Berichten und hauptsächlich in der Schriftsprache verwendet.

Beispiel:

  • In der Vergangenheit stattgefundene abgeschlossene Handlung
    • Letzte Woche rief ich Karin an.
  • In der Vergangenheit liegender Zustand oder Fakt
    • Das Essen war lecker und der Abend ging schnell vorbei.

Bildung des Präteritums:

Zur Bildung des Präteritums werden die Infinitivendungen “en” entfernt und die folgenden Endungen eingefügt:

Person schwache Verben starke/gemischte Verben
1. Person Singular (ich) -te ich lernte ich sah
2. Person Singular (du) -test du lerntest -st du sahst
3. Person Singular (er/sie/es/man) -te er lernte er sah
1. Person Plural (wir) -ten wir lernten -en wir sahen
2. Person Plural (ihr) -tet ihr lerntet -t ihr saht
3. Person Plural/Höflichkeitsform (sie/Sie) -ten sie lernten -en sie sahen

Besonders wichtig sind die Verben sein/haben:

Person sein haben
1. Person Singular (ich) ich war ich hatte
2. Person Singular (du) du warst du hattest
3. Person Singular (er/sie/es/man) er war er hatte
1. Person Plural (wir) wir waren wir hatten
2. Person Plural (ihr) ihr wart ihr hattet
3. Person Plural/Höflichkeitsform (sie/Sie) sie waren sie hatten

Sonderregelungen bei der Bildung:

  • Bei vielen starken bzw. Gemischten Verben ändert sich bei Verwendung des Präteritums der Wortstamm
    • laufen – lief
    • geben – gab
  • Lautet bei starken Verben die Endung des Wortstamms “s/ß/x/z”, so entfällt das Endungs-”s” oder es wird ein zusätzliches “e” eingefügt.
    • lesen – las – du last/ du lasest
  • Lautet die Endung des Wortstamms “d/t”, so wird bei Endungen, die mit “t/st” beginnen, ein “e” vor der Endung eingefügt.
    • reden – ich redete, du redetest, er redete, wir redeten, sie redeten, ihr redetet
  • Lautet die Endung des Wortstamms “ie”, so entfällt das Endungs-”e” in der 1. Und 3. Pers. Pl.
    • schreien – ich schrie, du schriest, er schrie, wir schrien, ihr schriet, sie schrien

Perfekt:

Das Perfekt wird ebenfalls dazu verwendet, um auszudrücken, dass eine in der Vergangenheit stattgefundene Handlung abgeschlossen wurde. Das Perfekt wird hauptsächlich dann verwendet, wenn das Ergebnis oder aber auch die Folge der jeweiligen handlung betont werden soll. Häufig wird das Perfekt in der Umgangssprache anstelle des Präteritums verwendet.

Beispiel:

  • In der Vergangenheit stattgefundene abgeschlossene Handlung
    • Letzte Woche habe ich Karin angerufen.
  • Eine Handlung, die bis zu einem genauen zukünftigen zeitpunkt abgeschlossen sein wird. Ist der Zeitpunkt nicht genau erkennbar, muss das Futur II verwendet werden.
    • Bis nächstes Jahr hat man das bestimmt schon verbraucht.

Bildung des Perfekts:

Zur Bildung des Perfekts werden die Präsens-Formen von “sein/haben” sowie das Partizip II benötigt.

Person sein haben
1. Person Singular (ich) ich bin gegangen ich habe gelesen
2. Person Singular (du) du bist du hast
3. Person Singular (er/sie/es/man) er ist er hat
1. Person Plural (wir) wir sind wir haben
2. Person Plural (ihr) ihr seid ihr habt
3. Person Plural/Höflichkeitsform (sie/Sie) sie sind sie haben

Verwendung von haben:

  • Wenn das Verb ein Akkusativobjekt hat
    • Er hat sein Auto geparkt.
  • Wenn das Verb kein Akkusativobjekt hat und keine Orts- bzw. Zustandsänderung ausdrückt
    • Ich habe aufgegessen.
  • Bei reflexiven Verben
    • Die Raupe hat sich verwandelt.

Verwendung von sein:

  • Wenn das Verb ohne Akkusativobjekt eine Bewegung ausdrückt
    • Er ist in die Schule gegangen.
  • Wenn das Verb eine Zustandsänderung ausdrückt
    • Er ist eingeschlafen.
  • Weitere Verben: bleiben, sein, werden, gelingen, misslingen, geschehen
    • Wie ist es ihm gelungen?